Am 19. April 2023 nahmen uns vier Künstler aus der Staatsoper Hannover mit in ihre Welt aus Musik, Tanz und Phantasie. Unter der Leitung von Kirsten Corbett präsentierten uns der Sänger Daniel Eggert, der Tänzer Filippo Ferrari und zwei Instrumentalisten, der Bratschist Nir Rom Nagy und der Fagottist Andreas Schultze-Florey das interaktive Tanz- und Musiktheaterstück „Miniaturen“ – und das gleich zweimal hintereinander, damit alle Klassen gut sehen konnten.
Nachdem wir in unserem Forum von der künstlerischen Leitung begrüßt wurden, mussten wir unsere Gäste erstmal mit einem lauten Applaus aufwecken – denn sie waren in den vier Ecken unserer Spielfläche im Forum tief und fest eingeschlafen. Nach und nach krabbelten und taumelten sie auf die Bühne in unserer Mitte und entdeckten dort jeder für sich ihr Instrument: Einer begann seine Stimme auszuprobieren und lustige Geräusche von sich geben. Zwei spielten erste Töne auf ihrer Bratsche und ihrem Fagott und ein cooler Tänzer begann seine Körperteile auf fantastische Weise zu bewegen. Dieses kleine musikalische Chaos war sehr spannend und lustig anzuschauen. Nacheinander merkten die vier Männer nun, dass jeder von ihnen mal der Chef der Gruppe sein konnte und die anderen zu Bewegung, Gesang oder Instrumentenspiel durch das eigene künstlerische Tun anleiten konnte. So erfanden sie erste kurze gemeinsame Melodien und Rhythmen.
Jetzt kamen die Künstler zu uns. Jeder von ihnen begann in seiner Muttersprache flüsternd sein Instrument/ seine Stimme/ seine Art zu tanzen vorzustellen. Obwohl wir manche Sprachen gar nicht verstehen konnten, hörten wir gebannt zu und konnten durch die Mimik und Gestik erahnen und fühlen wovon sie uns erzählten.
Nachdem sie an jeder Seite des Publikums geflüstert hatten, trafen sich die Vier wieder in der Mitte und musizierten gemeinsam. Es entstanden in Improvisation kleine Lieder, Rhythmen und Tanz. Wir als Publikum konnten nicht nur zuschauen und staunen, sondern an der richtigen Stelle mitklatschen, mitsingen und so Teil der Künstlergruppe werden.
Die Instrumente, der kraftvolle Gesang und die im Rhythmus gesprochenen Stichwörter wie „Doppelrohrblatt“ waren für uns total beeindruckend. Sehr große Begeisterung löste auch der Tänzer aus, der Ballett, Break Dance und Hip Hop auf bewundernswerte Weise vereinte und sich wie kein anderer auf der Bühne bewegen konnte.
Nach dem finalen gemeinsamen Musikstück waren die Künstler erschöpft und legten sich zurück in ihre ursprünglichen Ecken zum Schlafen. Zum Glück war unser Applaus so tosend, dass sie wieder erwachten und wir noch mit ihnen sprechen durften. Wir konnten Fragen stellen, die Instrumente ausprobieren und unsere Bewunderung über ihr Können kundtun.
Ganz herzlichen Dank an die Staatsoper für dieses tolle Projekt! Sie haben in uns die Begeisterung für Musik und Tanz ganz neu geweckt.
Auf ein baldiges Wiedersehen!